Weihnachtsgeschenkaktionen im Religionsunterricht
Wie es jedes Jahr im Religionsunterricht an der Athene-Grundschule schon gute Tradition ist, wurde auch dieses Jahr wieder das vorweihnachtliche Sozialprojekt „Weihnachten im Schuhkarton“ gestartet.
In Klasse 1 und Klasse 2 beklebten wir leere Schuhkartons mit weihnachtlichem Papier und befüllten sie dann mit warmer Kleidung, Stiften und Papier, Zahnbürsten und Zahnpasta, Spielzeug und Kuscheltieren, Schokolade und Lollies sowie persönlichen Briefen unserer Schülerinnen und Schüler.
Diese Päckchen brachten die Religionslehrerinnen Fr. Tannen-Foth und Fr. Pachael dann zur Berliner Sammelstelle der Organisation „Geschenke der Hoffnung.org“ in Marienfelde. Von dort werden sie jedes Jahr wieder per LKW an bedürftige Kinder und ihre Familien in Ost- und Südosteuropa verteilt.
Mit den Klassenstufen 3 – 6 wollten wir 2015 erstmals nach 8 Jahren unsere beklebten und befüllten Schuhkartons nicht nur in ferne Länder schicken. Da Tausende von Familien in unserer Stadt Berlin Zuflucht gesucht haben vor Bürgerkrieg, Hunger und Elend in ihren Ländern beschlossen wir, unsere Weihnachtspäckchen direkt in ein Flüchtlingsheim zu bedürftigen Familien und ihren Kindern zu bringen.
Nachdem wir uns in den letzten Wochen ausführlich mit dem Thema Armut, Flucht und Vertreibung beschäftigt haben, wurde das fußläufig gut zu erreichende Übergangs-Flüchtlingsheim in der Thiellallee 88 ausgewählt, da dort überwiegend Familien mit Kindern untergebracht werden.
Vor dem Losgehen in der 4. Stunde erhielten alle 50 Religionskinder ein Würstchen mit Brot als kleine Stärkung.
Begleitet wurde unsere große Kindergruppe von 4 helfenden Eltern aus Klasse 3 und 4, denen mein ausdrücklicher Dank gilt!
Von einer Kollegin wurde ihnen ebenfalls Geschenke mitgegeben, die aber für einige der erwachsenen Flüchtlinge bestimmt waren.
Nach einer knappen halben Stunde Fußweg wurden unsere aufgeregten Kinder im Heim sehr herzlich von kleinen Bewohnern und ihren Eltern begrüßt und in den Speisesaal geleitet. Dort erwartete uns ein liebevoll gedeckter Tisch mit Weihnachtsgebäck und allerlei süßen Überraschungen!
Dass die Anzahl unserer mitlaufenden Päckchenträger stark unterschätzt worden war, tat der Freude keinen Abbruch denn es wurden schnell neue Tische herbei geholt und gedeckt.
Da noch auf einige der größeren Kinder für die „Bescherung“ gewartet werden sollte, erhielten wir zu Beginn eine Führung durch das Haus.
Die eigentliche Begegnungsstunde begann nun zuerst mit einer Selbstvorstellung von 6 Schülern und Schülerinnen unsere „Truppe“ sowie dem Singen eines weihnachtlichen Begrüßungsliedes.
Dann stellten sich alle anwesenden Flüchtlingskinder mit Namen, Alter und Herkunftsland vor.
Dabei hatten die in Arabisch und Farsi übersetzenden Heimbetreuer alle Hände voll zu tun, denn die meisten Kinder wurden auf einen Stuhl gehoben und von allen Anwesenden ordentlich beklatscht.
Der Höhepunkt unseres Besuches sollte im Anschluss die Übergabe der Geschenkpakete sein.
Alle Heimbewohner zwischen 2 und 16 Jahren stellten sich in einem Halbkreis auf und die Religionskinder durften den von ihnen ausgesuchten Kindern stolz „ihr persönliches Päckchen“ übergeben.!
Wir Erwachsenen konnten auf beiden Seiten sehr stolze Kinder sowie wunderbare und berührende Momente erleben und beobachten…
Bis auf 2 überzählige Pakete, die später 2 kranke Flüchtlingskinder erhalten sollten, konnten auch wirklich alle unsere Päckchen ihren Besitzer wechseln.
Auf dem Heimweg, der allen viel kürzer vorkam als der Hinweg wurde viel gesungen und gelacht.
Und einige Schüler wollten bei der Rückkehr in die Schule schon jetzt wissen, ob wir so einen „Ausflug“ nächstes Jahr nicht wieder unternehmen könnten.