Ein Tagesausflug nach Wittenberg


2017 war das Martin-Luther-Jahr. 500 Jahre Reformation! So machten sich am 21. März 2018 12 ReligionsschülerInnen um 8.00 Uhr mit mir, der Lehrerin für ev. Religion, und zwei Elternteilen auf den Weg nach Wittenberg.
Strahlender Sonnenschein und frisch gefallener Schnee empfingen uns in Wittenberg/Martin-Luther-Stadt.
Unser erster Programmpunkt führte uns zum 360° Panoramabild „Luther 1517“ von Yadegar Asisi. Wie schon in anderen Städten der Republik mit anderen Panoramen zu unterschiedlichen Themen (z. Bsp. „Fall der Mauer“, „Die Titanic“) machte auch dieses beeindruckende Rundbild von 15 m Höhe und 75 m Länge Geschichte erlebbar. Es ist ein Gesamterlebnis für alle Sinne.
Nach diesem beeindruckenden Besuch gab`s im Freien eine Frühstückspause. Die glitzernde Schneedecke hatte für die Kinder Aufforderungscharakter und sie genossen beim Tollen im Schnee ihr Brot.
Anschließend wartete das Wohnhaus Luthers mit einer Führung durchs Haus und einem Workshop – „Schreiben wie zu Luthers Zeiten“ – auf uns.
Nach zwei Stunden konzentriertem Schaffen führte der Weg dann durch das mittelalterliche Städtchen zur Stadtkirche, in der Luther über viele Jahre gepredigt hatte.
Diese Kirche ist die Mutterkirche der Reformation. Hier wurde erstmals ein Gottesdienst in deutscher Sprache gehalten und das Abendmahl in beiderlei Form geteilt (Brot und Wein).
Die vier Tafelbilder im Chorraum von Lucas Cranach d. Ä. werden als Wittenberger Reformationsaltar angesehen. Dieses Werk ist ein eindrückliches Zeugnis der Zeitgeschichte und zeigt dem Besucher die Grundzüge des reformatorischen Denkens.
Nachdem die Aufmerksamkeit der Kinder nun fast erschöpft war, stand nur noch ein wichtiges Denkmal auf dem Programm.
An der äußeren Mauer des Kirchenschiffs befindet sich eine sogenannte „Judensau“, ein Schandmal abendländischen Denkens über Jahrhunderte. Auf dem Boden darunter in den Gehweg eingelassen befindet sich seit 1988 ein Kreuz als Bronzerelief. In einer hebräischen und deutschen Umschrift erinnert dieses Mahnmal daran, dass 6 Millionen Juden im Zeichen des Kreuzes ihren Tod fanden.
Nun endlich konnten die SchülerInnen in Eigenregie in Kleingruppen das Städtchen erkunden. Zwei Jungen schafften es sogar noch mit dem begleitenden Vater zur Schlosskirche und den Aufstieg auf deren Turm. Bravo!
Gegen 18.00 Uhr landeten alle wieder ein wenig erschöpft, aber immer noch munter genug in der Drakestraße, um den Heimweg anzutreten. Die Rückmeldungen der SchülerInnen war durchweg positiv.