“Me ta pódia sto scholeío“ – das ist griechisch und heißt auf Deutsch „zu Fuß zur Schule“. Das war das Motto für viele Schülerinnen und Schüler der Athene Grundschule in Lichterfelde West, einer der staatlichen Europaschulen hier in Berlin. Für sie hieß es an diesem Freitag (22.9.) etwas früher aufzustehen, um den internationalen Aktionstag „zu Fuß zur Schule“ morgens mitzugestalten.
Die Kinder haben Ihren Schulweg entlang der Curtiusstraße mit Kreide bunt gemalt. Und na klar haben auch einige Eltern mitgemacht. Ziel war es den Fußweg sichtbar zu machen und so auch auf Gefahrenstellen wie fehlende Querungshilfen aufmerksam zu machen. Zur Belohnung für den Fußweg und pünktliches Ankommen und auch als Ansporn gab es Fußkekse, die viele Freiwillige am Vorabend gebacken hatten. „Es war eine tolle Aktion, die auch bei den Kids gut angekommen ist“, sagt Stefanie S. von der Eltern AG Schulwegsicherheit der Schule. „Wir haben hier leider ein paar für Kinder gefährliche und unübersichtliche Straßenkreuzungen auf dem Schulweg.“ Hort und Schule haben durch bunte Transparente und einen Elternbrief die Vorbereitungen unterstützt.
Die Athene-Grundschule besuchen rund 500 Kinder, rund 40% davon haben einen längeren Schulweg als 1,5 km und kommen zum Teil aus anderen Stadtteilen zur Europaschule mit Schwerpunkt Griechisch.
Ganz ohne Elterntaxis wird es nicht gehen. Umso wichtiger ist es, dass der Straßenverkehr vor der Schule übersichtlich bleibt. Für die 200 bis 300 Kinder, die zu Fuß, mit Roller oder Rad kommen, zeigt sich leider hier jeden Morgen ein anderes Bild. Da kommen Autos aus allen Richtungen. Enge zugeparkte Seitenstraßen, Raser und morgentlicher Lieferverkehr erschweren die Situation. Kritisch sind die für Kinder unklaren Verkehrsregelungen an den Kreuzungen und zu kurze Ampelschaltungen. Kommt man mit den Kindern ins Gespräch, können viele von Autos berichten, die selbst die Zebrastreifen direkt vor der Schule missachten.
„Leider sind es eine Vielzahl von Verbesserung, die notwendig sind, um die Sicherheit auf dem Schulweg zu erhöhen“, so Diana D. von der Eltern AG Schulwegsicherheit. „Wir brauchen da Unterstützung aus der Politik, um die Schulwege für unsere Kinder sicherer zu machen.“ Das Versprechen bekamen sie prompt auch von Grünen-Politikerin Ulrike Kipf aus der BVV Steglitz-Zehlendorf, Besucherin der Aktion: „Schulwegsicherheit ist uns als Grüne und als Zählgemeinschaft extrem wichtig. Wir werden auch die Athene-Grundschule dabei weiter unterstützen. Unübersichtlich ist für die Schülerinnen und Schüler vor allem die Querung der Curtiusstraße sowie zahlreicher Nebenstraßen, das falsche Parken und die oft zu hohe Geschwindigkeit der vorbeifahrenden Fahrzeuge.“
Diese Aktion ist die zweite Aktion der Schule in diesem Jahr für mehr Schulwegsicherheit. In Steglitz-Zehlendorf haben sich hierzu einige Elterninitiativen zu einem Netzwerk zusammengeschlossen, um sich so auch mehr Gehör im Bezirk und Senat zu erhalten. Die Forderungen der Athene betreffen Straßen, die von Bezirk oder Senat verwaltet werden, was die Umsetzung von Verbesserungen erschwert. Gewünscht werden mehr Zebrastreifen entlang der Curtiusstraße, auch als Querungshilfen über die Seitenstraßen, fahrradsichere Schulwege, Tempo 30 auf der Drakestraße und eine längere Ampelschaltung Drakestraße/Ecke Curtiusstraße, um sicheres Queren zu gewährleisten. (Pressemitteilung der Eltern-AG Schulwegsicherheit)